SPD Neumarkt St. Veit

Unsere Gedanken, unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt heute den Menschen in Japan. Unfassbar erscheinen uns die Bilder, die uns tagtäglich über die Medien erreichen. Naturgewalten haben ein Land an den Rand seiner Möglichkeiten gebracht. Erdbeben, Tsunami, sind Begriffe, die uns geläufig sind. In Japan sind sie grausame Wirklichkeit geworden.

Die Folgen dieser Katastrophe sind unvorhersehbar. Ein Bild der Verwüstung bietet sich den Bewohnern vieler Städte und Dörfer, manche sind sogar völlig von der Landkarte verschwunden. Wir trauern mit den Menschen, die Angehörige, Freunde, Nachbarn verloren haben und vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Doch damit nicht genug, droht diesen vom Schicksal gezeichneten Menschen nun ein weitaus dramatischeres Szenario. Der atomare Supergau! Wir alle kennen die Bilder vom beschädigten Kernkraftwerk Fukushima, auch die immer wieder gezeigten Bilder von den Explosionen in den Reaktoren. Trotz des Versuchs der japanischen Regierung, zu beschwichtigen und die Gefahren zu verschleiern, müssen die Regierungssprecher Tag für Tag größere Warnungen herausgeben, kommen neue Probleme ans Licht, werden die Evakuierungszonen immer wieder vergrößert. Tausende von Menschen haben ihr Leben durch das Beben und den folgenden Tsunami verloren, doch vielen tausend weiteren Menschen droht der Verlust ihres Lebens durch die atomaren Verstrahlungen aus dem Kernkraftwerk. Das alles geschieht in einem Land, dass bekannt ist für seine hohen, technischen Standarts und auch hier wurde die Bevölkerung immer wieder mit den Aussagen beruhigt, dass man alles unter Kontrolle habe und für alle Notsituationen die geeigneten Rettungsmöglichkeiten habe. Nun ist aber eine Lage entstanden, die der Mensch nicht mehr beherrschen kann, und nur hilflos gegenübersteht. Und es muss uns allen klar sein, gerät die Situation in einem Atomkraftwerk erstmal ausser Kontrolle, dann hat das weitreichende Folgen für die Bevölkerung, die nächsten Generationen, für unsere Umwelt. Mit großer Trauer müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass wirklich ersteinmal etwas passieren muss, um in unserem Land ein Umdenken in Gang zu setzen. Denn auch wenn Japan weit weg erscheint, so ist für uns Ohu bei Landshut, mit dem Kernkraftwerk Isar I, lebensbedrohlich nahe. Dieses Atomkraftwerk zählt mit zu den ältesten in der Bundesrepublik und würde, wenn die derzeitige Bundesregierung keine Atomzeitverlängerung durchgesetzt hätte, zu denen gehören, die bald vom Netz gingen. Aus den Eindrücken der letzten Tage, hat sich auch bei unserer Regierung die Einsicht durchgesetzt, dass gehandelt werden muss. Ich hoffe nur, die vorgenommenen Abschaltungen der einzelnen Kernkraftwerke haben auch nach den verschiedenen Landtagswahlen noch bestand. Nach Aussagen der Fachleute für erneuerbare Energien ist es bei uns in Deutschland jederzeit möglich, die entstandenen Lücken in der Stromversorgung durch alternative Energien aufzufangen. Deshalb richtet sich unser Blick nach Berlin und wir fordern unsere Bundeskanzlerin auf: Frau Merkel, kippen Sie das Gesetz zur Verlängerung der Atomlaufzeiten und schalten Sie unsere Kernkraftwerke ab.