Altersarmut wird auch in Bayern zu einer immer größeren Bedrohung
Kommentar von Richard Fischer, SPD Unterbezirksvorsitzender
In Bayern liegt die Durchschnittsrente deutlich unter dem Bundesniveau. Zeiten von Arbeitslosigkeit, schlecht bezahlte Arbeit und Brüche in der Erwerbsbiografie führen zu niedrigen Renten. Daher steigt das Risiko der drohenden Altersarmut von 14,3% auf 14,9% für 65järige und Älteren. Das zeigen die veröffentlichten Daten des Bundesamtes für Statistik.
Obwohl dieses Problem der bayrischen Staatsregierung seit Jahren bekannt ist, ignoriert sie die Befunde und Lösungsvorschläge. Das Kabinett und der Landtag müssen sich intensiv mit dieser Thematik beschäftigen, denn durch die Ausweitung von Niedriglöhnen droht zukünftig eine enorme Zunahme von Altersarmut.
Meiner Meinung nach ist eine der wichtigsten Maßnahmen gegen Altersarmut die Eindämmung von Niedriglöhnen. Gutes Geld für gute Arbeit ist die beste Prävention gegen Altersarmut. Dazu gehören gleiches Geld für gleiche Arbeit in der Leiharbeit, ein gesetzlicher Mindestlohn und ein bayerisches Tariftreuegesetz für öffentliche Aufträge.
Außerdem müssen die Bemühungen verstärkt werden, Langzeitarbeitslose und Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Auch im Unterbezirk Mühldorf werden von uns Untersuchungen angestellt, genauere Zahlen zum Thema Altersarmut zu bekommen. Wir können unsere Augen nicht länger davor verschließen, dass diese Probleme längst vor unserer Haustüre stehen.